Aus Murnau ist der Tourismus nicht wegzudenken. Dabei spielen aber nicht nur die Gäste eine wesentliche Rolle, sondern noch viele weitere Faktoren. Das zeigt auch ein Einblick in die Arbeit der Tourismusorganisationen im Blauen Land.
Ob durch seine atemberaubenden Landschaften, seine naturnahen Rad- und Wanderwege, die urigen Wirtshäuser oder seine stilprägenden Kunstwerke – Murnau lässt Touristenherzen höherschlagen. Und die Zahlen sprechen für sich: Allein im letzten Jahr zog es rund 48.000 Übernachtungsgäste und sogar eine ganze Million an Tagesgästen in die Marktgemeinde. Klarer Fall: Der Tourismus ist tief in Murnau verwurzelt und ein treibender Faktor im Ort. Aber nicht nur Gäste sind hier ausschlaggebend – es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht mit dem Tourismus verknüpft ist. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Murnauer Tourismusorganisation.
Kein Tourismus ohne Begegnungen
Wer die Räume der Tourist Information Murnau (TI) betritt, wird natürlich zahlreiche Gäste antreffen, die sich hier über ihren Aufenthalt informieren. „Dennoch zählen wir noch viel mehr Personengruppen zu unserer Kundschaft“, erklärt Alexandra Thoni, Leiterin des Referat Tourismus & Kultur. Zunächst sind da die Gastgeber im Ort, also Hotelinhaber oder Besitzer von Pensionen und Ferienwohnungen. Aber auch der Gastronomie- und Dienstleistungssektor ist eng mit dem Tourismus verbunden. Jede Einnahme durch Touristen bewirkt etwas – „sei es jetzt bei einem Bäcker, bei dem ein Urlaubsgast einkauft oder bei einem Schreiner, der einen Auftrag aus einem Hotel bekommt“, betont auch Simon Bauer, Destinationsmanager des Blauen Landes. Viele begeisterte Besucher bewirken also auch, dass die regionalen Hersteller Murnaus so richtig florieren können. Denn ein attraktiver Raum für Touristen ist auch ein attraktiver Raum für Einheimische.
Dementsprechend sind nicht nur ortsfremde Gesichter in der Tourist Information anzutreffen. „Mich freut besonders, dass zwischenzeitlich immer mehr Einheimische den Weg zu uns in die Tourist Information finden und unseren Service in Anspruch nehmen“, sagt Alexandra Thoni. „Die TI soll immer ein Ort sein, wo sich Menschen begegnen. Tourismus lebt von der Begegnung.“
Tourismus in Murnau: gemeinsam für Nachhaltigkeit
Und nicht nur Menschen treffen hier in Murnau aufeinander, sondern auch Mensch und Natur. Die umliegende traumhafte Landschaft mit ihren Seen, Wäldern und Wiesen ist schließlich für viele Besucher das Highlight schlechthin. Ob durch die geschützte Artenvielfalt im Murnauer Moos oder die Förderung von E-Mobilität auf der Alpenstraße – Tourismus und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand. Neben diesen Zielen investiert die Marktgemeinde ihre Einnahmen in die stete Verbesserung der lokalen Infrastruktur. Von neuen Beschilderungen der Rad- und Wanderwege bis hin zu einer digitalen Gästekarte – der Besuch in Murnau soll für alle Gäste immer komfortabler werden.
Vernetzt ans Ziel
Das alles auf die Beine zu stellen, ist natürlich kein Kinderspiel. Deshalb ist es auch in der Tourismusbranche besonders von Vorteil, sich ortsübergreifend zu vernetzen. So ist Murnau beispielsweise Teil der Zugspitz Region. Hier finden sich alle sechs touristischen Organisationen im Landkreis unter einem Dach und können sich gegenseitig unter die Arme greifen. Auch die enge Zusammenarbeit der Ammergauer Alpen GmbH ermöglicht viel Unterstützung und geteiltes Know-how.
Murnau war und ist auch das Zuhause zahlreicher bedeutender Künstler und Künstlerinnen, vom Blauen Reiter bis hin zu zeitgenössischen Kunstschaffenden. Demnach ist Murnau auch in diesem Bereich ordentlich vernetzt. So ist das Murnauer Schloßmuseum eines von fünf Mitgliedern der MuSeenlandschaft Expressionismus. Diese Museengemeinschaft hat es sich zum Ziel gemacht, den Expressionismus hinaus in die Welt und unter die Leute zu tragen. Mit dabei ist beispielsweise das Münchner Lenbachhaus.
Aber auch international ist Murnau als Hochburg der Künste bekannt und Mitglied von euroart, der Vereinigung der europäischen Künstlerkolonien. Im vergangenen Jahr war die Marktgemeinde sogar Gastgeberin der Jahreshauptversammlung der euroart. Sie durfte insgesamt 70 Teilnehmer aus Deutschland, der Niederlande, Frankreich, Belgien und sogar aus Litauen begrüßen. „Einige von ihnen werden bestimmt ihren nächsten Sommerurlaub hier verbringen“, freut sich Alexandra Thoni.