Malerische Landschaft, freier Rundumblick auf die Alpen, das Murnauer Moos, glitzernde Seen und bläuliche Lichtstimmungen – das ist Inspiration pur! Hier fanden die weltberühmten Künstlerinnen und Künstler um den „Blauen Reiter“ ihre Motive und schufen herrliche Bilder.
Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke. Diese und weitere Künstlerinnen und Künstler sorgten zwischen 1908 und 1914 für einen Umbruch in der Malerei des 20. Jahrhunderts. Nach und nach vollzog sich eine Wandlung in ihren Werken und im künstlerischen Denken. Der Schritt hin zum Expressionismus war getan. Inspiriert von der Landschaft rund um Murnau und der bayerischen Volkskunst im Blauen Land schlug die Geburtsstunde des „Blauen Reiters“.
„Beide liebten wir Blau.“ – Wie alles begann
Seinen Ursprung findet der „Blaue Reiter“ in der „Neuen Künstlervereinigung München“. Dort kommt es zwischen den Angehörigen der Organisation zum Bruch. Die zunehmend abstrakter werdende Kunst Wassily Kandinskys ließ sich nicht mehr mit dem künstlerischen Grundverständnis der anderen Mitglieder vereinbaren. Er und Franz Marc, der einen ähnlichen Malstil verfolgte, traten aus der Künstlervereinigung aus. Gemeinsam verbündeten Sie sich zu einer Initiative, die in erster Linie als Herausgeber eines Almanachs (Fachzeitschrift) aktiv war.
"Den „Blauen Reiter“ erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau. Franz Marc die Pferde, ich die Reiter. So kam der Name von selbst." -(Wassily Kandinsky)
Dem regen Gedankenaustausch zwischen Marc, Kandinsky und weiteren Künstlern der Vereinigung folgte 1912 schließlich die Herausgabe des Almanachs „Der Blaue Reiter“. Es ist eine der wichtigsten programmatischen Schriften für die Kunst des vergangenen Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Allerdings fand die neue, expressionistische Form der Kunst, abgesehen von der Kunstszene selbst, zunächst keinen allzu großen Anklang. Die Kritiker unterstellten den Künstlern Schludrigkeit und sahen die expressionistischen Werke als „drauflos gemalt“ und „schlampig“ an.